Die US-Bischofskonferenz schreitet in der Aufarbeitung der aktuellen Missbrauchskrise, von der zahlreiche amerikanische Bistümer betroffen sind, voran. Der Verwaltungsausschuss der Bischöfe kündigte nun verschiedene Maßnahmen an, um die Täter und Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen: So soll beispielsweise ein unabhängiges Mitteilungsverfahren eingerichtet werden, das Beschwerden gegen Bischöfe aufnimmt. Für Bischöfe soll ein Verhaltenskodex entwickelt werden.
Laien und Geistliche sprechen gemeinsam über Aufarbeitung
In einer Stellungnahme des Verwaltungsausschusses heißt es, die jüngsten Maßnahmen seien nur der Anfang im Kampf gegen sexuellen Missbrauch innerhalb der US-Kirche. Laien und Geistliche würden gemeinsam darüber sprechen, wie der Skandal am besten aufgearbeitet und Gerechtigkeit geschaffen werden könne.
Neben dem Mitteilungsverfahren und dem Verhaltenskodex nennt der Verwaltungsausschuss der Bischofskonferenz noch zwei weitere Maßnahmen: Zum einen wurde das Komitee für Kirchenrecht und Kirchenführung innerhalb der US-Bischofskonferenz angewiesen Vorschläge zu erarbeiten, wie unter Missbrauchsverdacht geratene Bischöfe, die entweder zurückgetreten sind oder entlassen wurden, mit zusätzlichen Restriktion belegt werden können.
Umfassende Untersuchung des Falles McCarrick gefordert
Zum anderen sprach sich der Verwaltungsausschuss dafür aus, eine umfassende Untersuchung des Falles Theodore McCarrick einzuleiten. Dem ehemaligen Kardinal und Washingtoner Erzbischof wird vorgeworfen, Minderjährige und Seminaristen sexuelle misshandelt zu haben. Papst Franziskus hatte dem 88-Jährigen nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Kardinalswürde entzogen. Es müsse auch untersucht werden, wie die Kirche mit dem Fall umgegangen sei.
Die US-Bischofskonferenz nahm in der Erklärung auch Stellung zu der breiten Kritik an den Kirchenoberen im Zuge der Missbrauchskrise. Man begrüße jegliche Unterstützung aller Gläubigen in den Bemühungen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
DT/mlu
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