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Ministerpräsident Laschet gegen Kreuze in NRW-Behörden

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident spricht sich gegen eine Kreuzpflicht für Landesbehörden aus und fordert gleichzeitig, den Islam als eine Religion in Deutschland wahrzunehmen.
Kreuz an der Wand
Foto: Harald Oppitz (KNA) | Sein Motto laute: „Das heilige Kreuz, mein Licht“, meinte der österreichische Nuntius, Peter Stephan Zurbriggen.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält nichts vom Kreuz-Erlass der bayerischen Staatsregierung. Er wandte sich am Montag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gegen eine Kreuz-Pflicht für Landesbehörden. „Wir sind in Nordrhein-Westfalen mit der Präsenz von Religion im öffentlichen Raum zufrieden“, so Laschet. „Bei uns gibt es hier keinen Handlungsbedarf.“

Die Frage „Kann das Kreuz helfen, Kreuzchen bei der AfD zu verhindern?“ verneinte Laschet. Die Partei bekämpfe man am besten, indem man Probleme löst. „Dass im katholisch geprägten Münster die AfD bei der Bundestagswahl den niedrigsten Wert in Deutschland hatte, zeigt, dass Hetze gegen andere Religionen Christen abschreckt, Rechts zu wählen.“

Nach den Worten Laschets gilt es, die Wähler der Partei zu erreichen, so Laschet. „Das funktioniert nicht, indem man die AfD-Parolen übernimmt.“ Vielmehr seien die Probleme von deren Wählerschaft zu lösen. So sei in Nordrhein-Westfalen der Anteil der AfD besonders in belasteten und prekären Stadtteilen des Ruhrgebiets hoch. Deshalb ziele die Ruhr-Konferenz darauf, dort durch bessere Bildungschancen, verbesserte Innere Sicherheit und neuen Arbeitsplätze einige Probleme zu lösen.

Der Ministerpräsident forderte zudem, den Islam als eine Religion in Deutschland wahrzunehmen. „Wenn vier Millionen Muslime im Land leben, sind sie selbstverständlich Teil dieser Gesellschaft“, sagte der Regierungschef. Deshalb werde er beim kommenden Ramadan zu einem Fastenbrechen in die Staatskanzlei einladen, zu dem er neben Muslimen auch Juden und Christen bitte. „Gerade in diesen Zeiten müssen wir etwas für den Zusammenhalt der Gesellschaft tun“, so der Politiker.

DT/KNA

 

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