Rom (DT/KNA) Ein Gericht im italienischen Palermo hat sechs afrikanische Flüchtlinge wegen Mordes zu 18 Jahren Haft verurteilt, die während der Überfahrt über das Mittelmeer neun Mitreisende über Bord geworfen hatten. Der Fall hatte im April 2015 international Aufsehen erregt, weil es sich nach Darstellung von Augenzeugen um christliche Opfer gehandelt haben soll, die sich geweigert hätten, zu „Allah“ zu beten. Die sechs Verurteilten sind Muslime. Die Richter erkannten ein religiöses Tatmotiv jedoch nicht an und folgten damit weitgehend der Verteidigung. Sie hatte als Auslöser des Streits zwischen der muslimischen und christlichen Gruppe ein Loch im Schlauchboot genannt.