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McCarrick: Erzbistum Washington verteidigt sich gegen Mitwisserschaft

Der Generalvikar des Erzbistums Washington nimmt den amtierenden Erzbischof, Kardinal Donald Wuerl, gegen den Vorwurf in Schutz, bereits früher von den Vergehen des ehemaligen Erzbischofs McCarrick gewusst zu haben.
Missbrauchsvorwürfe gegen McCarrick
Foto: Andrew Harrer / Pool (BLOOMBERG POOL) | Von angeblichen Entschädigungszahlungen zweier Diözesen, in denen McCarrick gewirkt hatte, soll Kardinal Donald Wuerl, amtierender Erzbischof von Washington, nichts gewusst haben.

Die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, und dessen Rücktritt aus dem Kardinalskollegium sorgen weiterhin für Diskussionen. Das Erzbistum Washington hat sich nun zu Wort gemeldet und den amtierenden Erzbischof, Kardinal Donald Wuerl, gegen Mitwisserschaft verteidigt.

Erst aus den Medien von Entschädigungszahlungen erfahren

Kardinal Wuerl habe erst vor kurzem von den angeblichen Zahlungen erfahren, die die Diözese von Metuchen und die Erzdiözese von Newark, beide im US-Bundesstaat New Jersey, in den Jahren 2005 und 2007 als Entschädigung an zwei Missbrauchsopfer McCarricks geleistet haben sollen. Das geht aus einem Schreiben des Washingtoner Generalvikars, Pater Charles Antonicelli, an die Priester des Erzbistums Washington hervor. In beiden Diözesen, Metuchen und Newark, hatte McCarrick als Geistlicher gewirkt.

Weiter heißt es in dem Brief des Generalvikars: „Weder das Erzbistum noch Kardinal Wuerl haben von diesen vertraulichen Zahlungen gewusst, bevor die jüngsten glaubwürdigen und schwerwiegenden Vorwürfe gegen Kardinal McCarrick publik wurden.“ Er wolle klarstellen, so Antonicelli, dass das Erzbistum in keiner Weise an der Vereinbarung von Entschädigungszahlungen beteiligt gewesen sei.

McCarrick bot Rücktritt aus Kardinalskollegium an

McCarrick hatte vergangenen Woche seinen Rücktritt aus dem Kardinalskollegium angeboten, nachdem Vorwürfe laut wurden, er habe sich zwischen 1970 und 1990 an jungen Priesteramtskandidaten vergangen und mindestens zwei Minderjährige missbraucht. Papst Franziskus nahm sein Rücktrittsgesuch umgehend an.

DT/mlu

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