Noch leben Menschen, die damals mitgeholfen haben, seine Hirtenbriefe und Predigten zu vervielfältigen. Es waren seine mit Leidenschaft und schonungsloser Deutlichkeit vorgetragenen Stellungnahmen von der Kanzel, die Clemens August Graf von Galen, seit 1933 Bischof von Münster, den Vergleich mit einem Löwen eingetragen haben. Sein Kampf gegen zentrale Bestandteile der nationalsozialistischen Ideologie machte den Spross westfälischer Aristokraten bei den braunen Machthabern verhasst, trug aber dazu bei, dass er 2005 seliggesprochen wurde. Die Erinnerung an ihn und die Auseinandersetzung mit seiner Persönlichkeit haben seit seinem Tod unmittelbar nach der Kardinalserhebung 1946 nicht nachgelassen.
„Lieber sterben als sündigen“
Vom Mut, klar zu sprechen, wenn andere schweigen: Die Predigten des „Löwen von Münster“, Clemens August von Galen, aus dem Sommer 1941. Von Urs Buhlmann