Für manche ist Assisi ein Reizwort. In der Stadt des heiligen Franziskus setzte Johannes Paul II. am 27. Oktober 1986 ein Zeichen, das vor ihm noch nie ein Papst gesetzt hat: Er hatte nicht nur die Vertreter der christlichen Konfessionen, sondern auch der unterschiedlichsten Religionen zu einem Friedensgebet eingeladen. Noch heute erzählen eher traditionsbewusste Großväter ihren Enkeln von gräulichen Dingen, die da stattgefunden haben sollen: Tieropfer auf katholischen Altären, Zaubersprüche indianischer Medizinmänner. Manches Jägerlatein rankt sich um diese interreligiöse Geste des polnischen Papstes, der sich damals Kritiker in den eigenen Reihen geschaffen hat.