Die Laizisten in der Türkei ereifern sich darüber, dass im Kloster Sümela nach 88 Jahren erstmals wieder eine Heilige Messe gefeiert werden durfte. Ministerpräsident Erdogan verteidigt die Genehmigung der Messe und erklärt, dass die Türkei durch mehr Religionsfreiheit nur profitieren könne. Diese Kontroverse kann nicht verstehen, wer meint, Erdogan sei ein „Islamist“, die kemalistischen Laizisten dagegen „westlich orientiert“. Tatsächlich sieht die Frontstellung in der Türkei so aus: Die Kemalisten verfechten einen religionsfeindlichen Laizismus, der echte Religionsfreiheit ausschließt, weil er den Nationalismus zum Religionsersatz gemacht hat.