Zielgruppe der Vorabendmesse waren zwar ursprünglich nicht Langschläfer und Sportfreaks, sondern alle, denen der Besuch der Sonntagsmesse aufgrund ihrer Verpflichtungen unmöglich war. Inzwischen haben sich die Gewichte verschoben. Wer heute eine Vorabendmesse besucht, begegnet nicht nur Pflegepersonal im Schichtdienst, Lokführern und gehbehinderten Senioren ohne Führerschein, sondern erlebt nicht selten die typische Denke der Freizeitgesellschaft. „Erledigt“ könnte eine Maxime lauten, die – der Vorabendmesse sei Dank – einen gottesdienstfreien Sonntag erst zum Inbegriff moderner Freizeitkultur macht.
Kommentar
Eine Frage des Lebensgefühls
Weihnachten bietet in diesem Jahr einen Stolperstein für betont rationale Katholiken. Seit der Einführung der Vorabendmesse paaren sich in vielen Pfarreien liturgische Pflichterfüllung und gottesdienstfreier Sonntag in seltsamer, aber formal korrekter Alltagspraxis.