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Kardinal Urosa: Wahl in Venezuela hat Bürgerrecht verletzt

Der sozialistische Amtsinhaber Nicolas Maduro hat die Präsidentschaftswahlen in Venezuela nach offiziellen Angaben gewonnen. Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Urosa, kritisiert Maduro scharf und ermutigt die Bürger, sich dennoch weiterhin für ihre Rechte einzusetzen.
Präsidentenwahl in Venezuela
Foto: Ariana Cubillos (AP) | 20.05.2018, Venezuela, Caracas: Nicolas Maduro (vorne, M), Präsident von Venezuela, steht neben seiner Frau Cilia Flores (2.v.r) während einer Veranstaltung im Rahmen der Präsidentenwahl, nachdem das Wahlamt seine ...

Die Präsidentschaftswahlen in Venezuela vom Sonntag stellten laut Kardinal Jorge Urosa Savino eine "Verletzung der politischen Rechte der Bürger" dar. Wie der Erzbischof von Caracas bei seiner Pfingstpredigt in der Stadt La Tahona am Wahltag betonte, sollten sich die Venezolaner auch nach dem Wahlsieg Maduros weiterhin für die Menschenrechte einsetzen, "um den Wandel, den wir alle ersehnen, herbeizuführen".

Verständnis äußerte der Kardinal gegenüber den venezolanischen Migranten, "gegenüber all jenen, die unser Land verlassen haben, besonders die Ärmsten". Dennoch sei nicht genug getan worden, um die Bürgerrechte zu verteidigen.

In Venezuela hat der sozialistische Amtsinhaber Nicolas Maduro nach offiziellen Angaben die Präsidentschaftwahlen gewonnen. Wie die staatliche Wahlbehörde am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte, entfielen auf Maduro 67,7 Prozent der Stimmen. Herausforderer Henri Falcon erreichte 21,1 Prozent der Stimmen, erkannte den Wahlsieg Maduros allerdings nicht an und forderte wegen möglicher Wahlmanipulation eine Wiederholung. Der evangelikale Prediger Javier Bertucci sammelte rund zehn Prozent der Stimmen ein.

Der Wahlgang war hoch umstritten. Die Opposition hatte zu einem Wahlboykott aufgerufen, weil nahezu alle prominenten Oppositionspolitiker vom Urnengang ausgeschlossen waren. Angesichts von offiziell 46,1 Prozent Wahlbeteiligung scheinen zahlreiche Venezolaner dem Boykottaufruf gefolgt zu sein. Die Opposition erklärte, gerade einmal rund 30 Prozent der Venezolaner hätten ihre Stimme abgegeben.

DT/KAP/KNA

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