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Jugendsynode: Kommunikation als Problem?

Auch bei der Jugendsynode wird es der Jugend stellenweise gestattet, mitzudiskutieren. Entscheidungen treffen jedoch die Bischöfe.
Jugendsynode: Problem Kommunikation?
Foto: Paul Zinken (dpa) | Oft hat sich gezeigt, dass hauptsächlich die Gruppen gehört werden, die am lautesten schreien. Unabhängig davon, wie relevant diese Gruppen im gesamtkirchlichen Kontext sind, beklagt Gehrig.

Der Journalist Rudolf Gehrig betrachtet die Art der Kommunikation als ein Problem der Bischofssynode. Synoden seien per Definition Treffen, bei der sich die Bischöfe der Weltkirche beraten, sich beraten lassen und abschließend Entscheidungen träfen. In den vielen Reaktionen klingt aus Gehrigs Sicht jedoch mehr als einmal durch, dass die Jugendlichen nicht bloß „Auditores“ sein wollten. Schon in der Vorsynode sei ihnen viel Raum für eigene Beiträge eingeräumt worden.

Entscheidungen werden von den Bischöfen getroffen

Auch bei der Jugendsynode werde es der Jugend stellenweise gestattet, mitzudiskutieren. Entscheidungen würden jedoch von den Bischöfen getroffen. Wörtlich schreibt Gehrig: "Es wäre deshalb angebracht, diese Voraussetzung noch einmal deutlich zu machen, bevor weiterhin falsche Erwartungen geschürt werden und sich die zweifellos engagierte Jugend am Ende vor den Kopf gestoßen fühlt. Blendet man die Weltkirche aus und konzentriert sich allein auf die Kirche in Deutschland, ergibt sich ein weiteres Problem: Wer kann die deutsche, katholische Jugend angemessen vertreten? Oft hat sich gezeigt, dass hauptsächlich die Gruppen gehört werden, die am lautesten schreien. Unabhängig davon, wie relevant diese Gruppen im gesamtkirchlichen Kontext sind."

Gehrig: Erstaunlich, wie hartnäckig BDKJ an seinem Kurs feshält

Als Beispiel dafür zitiert Gehrig den BDKJ: Der von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit Kirchensteuermittel finanzierte Jugendverband kämpfe seit einigen Jahren mit dem eigenen Bedeutungsverlust. Es sei erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit der Verband an seinem Kurs festhält, obwohl sich dieser in den letzten Jahren als ineffizient, wenn nicht sogar als kontraproduktiv erwiesen habe.

DT

Wer kann die deutsche, katholische Jugend bei der Synode in Rom angemessen vertreten? Eine mögliche Antwort auf diese Frage finden Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 04. Oktober. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

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