Der Evangelist Matthäus liebt die Kontraste. Wohl auch deshalb wurde er schnell zum Lieblings-Evangelisten der Kirche. Auf die Frage nach seinen Lieblingsfarben würde er wohl sagen: Weiß wegen der Seligen, Schwarz wegen der Verurteilten, Rot wegen der Märtyrer, die von den Propheten bis in die Gegenwart des Evangelisten reichen. Theologisch ist Matthäus, was die Spanier „duro“ nennen, „hart und kompromisslos, ungefügig“. Oft und lange war man der Meinung, das gelte auch für endgültige Aussagen über Israel, die er bietet. Zum Beispiel findet sich nur hier in der Passion der Ruf des ganzen Volkes der Juden „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“.
Israels Heilsweg macht Jesus nicht überflüssig
Maßvolle Position, pfiffige Argumentation: Gernot Garbe untersucht das Matthäusevangelium