Der indische Bischof Franco Mulakkal hat erneut die Vorwürfe zurückgewiesen, eine katholische Nonne über mehrere Jahre missbraucht zu haben. Sein Gewissen sei rein, erklärte der Bischof der Diözese Jalandhar im Nordwesten Indiens gegenüber der „Times of India“. Die Nonne aus dem Orden der „Missionarinnen Jesu“ habe die Anschuldigungen gegen ihn nur erhoben, da er untersuchte, ob sie eine Affäre mit dem Ehemann ihres Cousins gehabt habe, verteidigte sich Bischof Mulakkal.
Nonne soll Affäre gehabt haben
Die Familie ihres Cousins habe die Beschwerde gegen die Nonne, die namentlich nicht bekannt ist, im Jahr 2016 eingereicht, so der Bischof. Daraufhin habe er die Oberin ihres Ordens angewiesen, Nachforschungen anzustellen. Ende Juni reichte die Nonne dann einen 72-seitigen Bericht bei der Polizei ein, in dem sie 13 angebliche Fälle schildert, in denen sie von Bischof Mulakkal missbraucht worden sei. Die Vorfälle sollen sich im Zeitraum von 2014 bis 2016 zugetragen haben. Als die Vorwürfe der Nonne bekannt wurden, forderten mehrere hochrangige Theologen in Indien den Rücktritt des Bischofs.
Mulakkal räumt zwar ein, zu der Zeit im Kloster gewesen zu sein, als die angeblichen Übergriffe stattgefunden haben sollen. Er sei aber in einem anderen Raum gewesen. Darüber hinaus veröffentlichte die „Times of India“ einen Brief der Nonne an den indischen Kardinal George Alencherry. Darin behauptet sie, dass bereits 15 Gläubige ihre Gemeinde aufgrund eines von Bischof Mulakkal verursachten „moralischen und geistlichen Dilemmas“ verlassen hätten.
DT/mlu
Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost. Kostenlos erhalten Sie die Zeitung hier.