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Indien: Modi soll Papst einladen

Der Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz Mascarenhas ruft Premierminister Modi dazu auf, Papst Franziskus zu einem Besuch einzuladen. Davon würden nicht nur die Katholiken profitieren, meint Macarenhas.
Theodore Mascarenhas
Foto: Gottfried Bohl (KNA) | Theodore Mascarenhas, Weihbischof in Ranchi und Generalsekretär der Bischofskonferenz von Indien, im Gespräch am 29. Januar 2018 in Neu Delhi.

Die katholische Kirche in Indien hofft auf einen Besuch von Papst Franziskus. „Die Menschen sehnen sich danach, warten auf ihn“, sagte der Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz, Bischof Theodore Mascarenhas, im KNA-Interview am Montag in Bangalore. „Als Botschafter des Friedens und als Mann mit einer klaren Option für die Armen und Benachteiligten würde er eine starke und klare Botschaft verkünden - nicht nur für die Katholiken: Ihr seid alle Schwestern und Brüder und lebt zusammen in einem gemeinsamen Land und ihr müsst friedlich und gut zusammenleben und das Beste daraus machen.“ Ob der Papst tatsächlich noch im Laufe dieses Jahres nach Indien komme, hänge auch davon ab, ob Premierminister Narendra Modi eine Einladung ausspreche, so Mascarenhas. An Modi richtet er den Appell: „Laden Sie den Papst ein! Das würde unser ganzes Land voranbringen und Indien guttun.“ Von den etwa 28 Millionen Christen in Indien sind rund 20 Millionen Katholiken. Sie sind zunehmenden Anfeindungen von Hindu-Nationalisten ausgesetzt. Hindus stellen die große Mehrheit der Bevölkerung.

Das Klima werde rauer, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz. Es gebe vereinzelt Hasskampagnen, die sehr gefährlich seien. „Da wird uns etwa vorgeworfen, wir wollten alle Hindus missionieren oder wir seien eine Gefahr für die Hindu-Mehrheit. Und diese Kampagnen - mit Facebook-Aufrufen und immer mehr gewalttätigen Übergriffen - macht vielen Christen Angst.“ In Bangalore tagt derzeit die Vollversammlung der Bischofskonferenz.

DT/KNA

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