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In der Welt herrscht Chaos

Und dieses Chaos trage die Farben Amazoniens, hieß es bei der Tagung des "Rome Life Forum" in Rom.
Marcia Nazionale per la Vita - Marsch für das Leben in Rom
Foto: Romano Siciliani (KNA) | Marcia Nazionale per la Vita - Marsch für das Leben am 19. Mai 2018 in Rom.

Nicht allein der Lebensschutz und christliche Familienwerte standen beim diesjährigen „Rome Life Forum“ auf der Tagesordnung. Umfassend ging es bei der sechsten Ausgabe des – als Reaktion auf die beiden Familiensynoden 2014 und 2015 – von der internationalen Vereinigung „Voice of the Family“ und dem kanadischen Onlinedienst „LifeSiteNews“ organisierten Treffens um das durchaus heilsgeschichtlich gesehene Ringen zwischen der Kultur des Lebens und der Kultur des Todes. „Die Stadt Gottes versus die Stadt des Menschen – Die globale Eine-Welt-Ordung gegen das Christentum“ lautete das Motto der Tagung, die am vergangenen Wochenende wie in den vergangenen Jahren wieder in der päpstlichen Dominikanerhochschule Angelicum in Rom stattfand.

Schlüsselvortrag von Roberto de Mattei

Auch Kardinäle sprachen vor den mehreren hundert Vertretern unterschiedlichster Familien- und Lebensrechts-Organisationen aus aller Welt: Raymond Leo Burke, Willem Jacobus Eijk, Erzbischof von Utrecht, und Walter Brandmüller. Per Videobotschaft war der emeritierte Erzbischof von Riga, Kardinal Janis Pujats, präsent – wie auch Weihbischof Athanasius Schneider aus Astana. Den eigentlichen Schlüsselvortrag hielt aber Roberto de Mattei, Präsident der in Rom und Washington ansässigen Lepanto-Stiftung, der als Herausgeber der Zeitschrift „Radici Cristiane“ und des Onlinedienstes „Corrispondenza Romana“ zwei Leitmedien der traditionalistischen Strömung in Italien verantwortet. Der in Rom lehrende Professor für Geschichte sprach über die beiden Städte – Gottes und die des Menschen – in der Geschichte. „Mysterium Iniqitatits“, das Geheimnis des Teufels: Von der Einen-Welt-Ordnung zum globalen Chaos“ lautete der Titel seines Vortrags.

Geschichte als Kampf zwischen Gott und dem Satan

Ausgehend von Leo XIII. und dessen Enzyklika „Humanum genus“ gegen die Freimaurerei aus dem Jahr 1884 zeichnete de Mattei das Bild der miteinander im Kampf liegenden Königreiche Gottes, der wahren Kirche Christi, und des Reichs des Satans, das das göttliche und ewige Gesetz ablehne. Ab dem vierzehnten Jahrhundert habe sich dieser Kampf zugespitzt, zunächst mit der Reformation, dann mit der Französischen Revolution und schließlich – nach dem Untergang des Habsburger Reichs – mit den kommunistischen und nationalsozialistischen Diktaturen, gefolgt von Völkerbund und Vereinten Nationen, die eine neue Weltordnung schaffen wollten. Diese sei aber inzwischen durch die Herrschaft eines Chaos ersetzt worden, das die Farben Amazoniens trage, einer Region, so der Historiker, die zu einem theologischen Topos geworden sei, in der die Einheimischen in einer Art glücklichem Paradies dem Kult an Mutter Erde huldigen würden.

DT/gho (jobo)

Einen ausführlichen Tagungsbericht aus der Feder des Vatikan-Experten Guido Horst lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“.

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