Nur mit einer Sondererlaubnis durfte der Theologiestudent Karl Lehmann das Priesterseminar in Freiburg verlassen, um an den Abendvorlesungen von Martin Heidegger teilnehmen zu können. Von seinem Bischof zum Studium nach Rom geschickt, erlebte der Sohn eines Volksschullehrers aus Sigmaringen das letzte Lebensjahr von Papst Pius XII. und die Wahl von Johannes XXIII. Mit der Konzilsankündigung 1959 wurden Hoffnungen geweckt: Wird der verweigerte Dialog mit der Moderne in der Kirche endlich begonnen? Wird das verbreitete denunziatorische Klima in der Theologie ein Ende nehmen? Dürfen nichtmetaphysische Philosophie und historisch-kritische Exegese an katholischen Fakultäten gelehrt werden?
Kirche
Im Geist der Würzburger Synode
Zum Tod von Kardinal Karl Lehmann, dem langjährigen Vorsitzenden der deutschen Bischöfe. Von Michael Karger