Gefolgschaft zu suchen und von dieser Unterwerfung zu fordern ist keine männliche Erfindung. Die Querelen um das vatikanische Frauenmagazin „Donne Chiesa Mondo“ und dessen machtbewusst auftretende ehemalige Chefredakteurin Lucetta Scaraffia lassen erahnen, dass mehr Beteiligung von Frauen kein Patentrezept für eine glaubwürdigere Kirche sein muss. Zumindest haben die Redakteurinnen des „Osservatore Romano“, die weiter für die Zeitschrift arbeiten wollen, die ganze Härte weiblicher Machtpolitik erlebt. Ihre Chefin führte keinen Dialog auf Augenhöhe und verzichtete auch darauf, sie schwesterlich an einer Entscheidungsfindung zu beteiligen.