Hartmut Constien war evangelischer Pfarrer. 2014 ist er mit seiner Frau und seinen drei Kindern zur katholischen Kirche konvertiert. Nun wird er am 6. Juli in Regensburg zum katholischen Priester geweiht. Zusammen mit seiner Frau, die ebenfalls Theologin ist, setzte sich Constien vor der Konversion intensiv mit der katholischen Lehre auseinander.
Wie Constien in einem Interview mit katholisch.de erzählt, merkte er in seiner Zeit als evangelischer Pastor immer stärker, wie seine Art zu glauben und den Glauben zu leben katholisch ist.
Wie Constien betont, wurde er nicht mit dem Ziel katholisch, unbedingt auch Priester werden zu müssen. „Ich wollte vor allem katholisch sein“. Besonders fasziniert Constien am katholischen Glauben die weltumspannende und die Geschichte überdauernde lebendige Gemeinschaft. „Dieses Bewusstsein der sichtbaren Einheit der Kirche gibt es in den evangelischen Kirchen so nicht“. Dass er nun mit „päpstlicher Dispens“ (Ausnahmeregelung) auch Priester werden kann, dafür ist er sehr dankbar.
Der gemeinsame Kommunionempfang kann für Constien nur der Endpunkt der Ökumene sein. Er selbst habe vor seiner Konversion bewusst auf den Empfang der Eucharistie verzichtet, obwohl er in dieser Zeit „wirklich einen eucharistischen Hunger“ verspürte. So „wurde bei meiner Konversion der erste Empfang der Kommunion zum sichtbaren Ausdruck: Jetzt bin ich Teil der katholischen Kirche!“
Constien empfindet die Spaltung der Kirche als „eine echte Verletzung des Leibes Christi“. Aber den Schmerz gelte es auszuhalten und er sei notwendig, damit „wir alles daran setzen, die sichtbare Einheit der Kirche zu verwirklichen und erst dann gemeinsam die Kommunion zu feiern.“
Bischof Voderholzer wird die Priesterweihe von Constien in der Schottenkirche in Regensburg vornehmen.
Katholisch.de (Madeleine Spendier) / DT (Peter Dewald)
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