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Hartl: Große Entwicklungen brauchen Verdauungsgang

Der Leiter des Augsburger Gebetshauses und Veranstalter der MEHR-Konferenz, Johannes Hartl, bekräftigt, dass die Glaubenskonferenz schlichtweg eine Pause brauche. Einen anderne Grund für den Ausfall 2019 gebe es nicht.
Augsburg: MEHR-Konferenz
Foto: Benedikt Winkler | Die MEHR-Konferenz zog alljährlich im Januar mehrere Tausend Besucher an.

Johannes Hartl, Leiter des Augsburger Gebetshauses und Veranstalter der MEHR-Konferenz, hat noch einmal bekräftigt, dass das Format der Glaubenskonferenz eine Pause brauche. Daher werde die MEHR 2019 nach elf Jahren erstmals ausfallen. „Wir wollen innehalten und unsere Glaubens- und Gemeinschaftserlebnisse verarbeiten“, erklärt Hartl im Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Die Zahl der Teilnehmer habe sich von anfangs 120 auf nun knapp 12 000 verhundertfacht, so der 39-Jährige. Zudem müsse man die Strukturen und Abläufe im Gebetshaus ordnen. Dort seien aus einst 15 inzwischen 50 hauptamtliche Mitarbeiter geworden. „Solche großen Entwicklungen brauchen mal einen Verdauungsgang. Kinder wachsen doch auch in Schüben und nicht fortwährend“, meint Hartl.

Dass manche meinen, es müsse andere Gründe für die Pause der MEHR-Konferenz geben, habe Hartl, der bereits von künftigen Konferenzen in Stadien geredet hat, nachdenklich gemacht. Dies fasst er als „ein gewisses Misstrauen“ auf. Dennoch denke er nach wie vor über zusätzliche Angebote nach. „Vielleicht bieten wir Ende des Jahres noch eine kleine Veranstaltung an, einen ,Tag am Mehr'“, so Hartl. „Auch Konferenzen in Stadien sind mittelfristig möglich, vielleicht für Teenager, zum gemeinsamen Schweigen oder für Führungsleute.“ Er nehme einen Mangel an Diskurs über spirituelle Führung bei weltlichen Leitern wahr, so der Theologe. Bei deren geistlichen Pendants gebe es jedoch auch noch Luft nach oben bei Managerqualitäten.

Das nächste Event, das Hartl veranstalten wird, ist die „Schön“-Konferenz im Juni. Wie die MEHR, wird auch dieses Event in seiner Heimatstadt Augsburg stattfinden. Dabei soll es sich um ein Forum für Künstler und Kreative handeln.

DT/mlu

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