Der Vertreter des Papstes in Deutschland, der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic, hat Pascal Landahl, Verfasser eines offenen Briefes an Papst Franziskus, gestern zu einem persönlichen Gespräch in Berlin empfangen. Landahl ist Vertreter einer Initiative einiger Hamburger Katholiken aus der Pfarrei St. Sophien, die die geplante Schließung von acht katholischen Schulen im Erzbistum Hamburg verhindern wollen. Den Apostolischen Nuntius bat Landahl bei dem Treffen, auf ein Moratorium für die von der Schließung bedrohten katholischen Schulen hinzuwirken, um so die Situation zu entspannen und Raum für konstruktive Gespräche schaffen zu können. Landahl zufolge fand der Austausch „in einer sehr offenen und zugewandten Atmosphäre statt“. Der Nuntius sei sehr beeindruckt gewesen vom kreativen und solidarischen Engagement aller Gläubigen und habe den „positiven Geist“ gelobt, der in Hamburg für das Wohl von Kirche und Gesellschaft wirke.
Bei dem Treffen wurde auch der offene Brief an Papst Franziskus übergeben, der laut Landahl mehr als 20 000 Unterstützer fand. In dem Schreiben an den Papst bemängeln die Verfasser eine fehlende „Kultur des Dialogs“ im Erzbistum Hamburg: „Diese kirchliche Intransparenz und Kooperationsverweigerung des Erzbistums schließt Menschen aus, nimmt die Lebendigkeit des Glaubens und stellt einen massiven Vertrauensverlust zwischen Gläubigen und Bistumsleitung dar“, heißt es darin wörtlich. Sowohl gegenüber dem Hamburger Erzbischof Heße wie auch gegenüber dem Apostolischen Nuntius wolle man daher die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Gläubigen, dem Erzbistum und der Stadt einfordern. Auch Nuntius Eterovic, so Landahl, soll während des Gesprächs in Berlin die Wichtigkeit des Dialogs betont haben.
DT/mlu
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe