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Gibt es einen „Fall Lourdes“?

Der Papst hat einen Delegaten zur Untersuchung des Wallfahrtsortes Lourdes benannt. Die möglichen Gründe dafür scheinen allesamt wenig stichhaltig.
Die Mariengrotte in Lourdes
Foto: Maxppp/jose Navarro (epa) | Die denbaren Gründe für die Ernennung eines Delegaten für Lourdes werfen Fragen auf.

Die Ernennung eines päpstliche Delegierten für den südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes hat weltweit Spekulationen hervorgerufen. Finanzielle Unregelmäßigkeiten sind aber nicht bekannt. Weihbischof Antoine Herouard von Lille begnügte sich mit der banalen Feststellung, der „Schwerpunkt muss einfach die geistliche und pastorale Dimension des Pilgerortes bleiben“.

These vom Kampf gegen den Kommerz wirft Fragen auf

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Mutmaßungen, wo ein außergewöhnlicher Sondergesandter auftaucht, dürften Missstände oder zumindest besorgniserregende Vorfälle aktenkundig worden sein, stehen indes weiter im Raum. Die in den Medien geäußerte These, der Vatikan wolle die vermeintliche Geschäftemacherei in Lourdes beenden, hinterlässt Ratlosigkeit, denn der Kommerz fällt in Lourdes nicht mehr auf als in Rom oder in Fatima und wird nicht von den Heiligtümern betrieben, sondern über private Einzelhändler, die der Kirche nicht weisungsgebunden sind.

Auch das heikle Thema Messtipendien ist in Lourdes pastoral gelöst worden. Die Spekulation, boomende Wallfahrtsorte würden in Zeiten versiegender weltkirchlicher Geldquellen für den Heiligen Stuhl immer interessanter erhält durch Personalien wie die des Sondergesandten für Lourdes zweifellos neue Nahrung.

DT/reg

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