„Das äthiopische Christentum ist etwas Besonderes. Es hat eine starke Eigengestalt. Das Alte Testament und die jüdischen Wurzeln spielen eine große Rolle. Bis heute kennt die äthiopisch-orthodoxe Kirche zum Beispiel die Beschneidung. Außerdem wird der Sabbat, also der Samstag, liturgisch eigens berücksichtigt. Die äthiopisch-katholische Kirche, die in Gemeinschaft mit dem Papst steht, hat dieses Erbe bewahrt“, erklärt Pater Nikodemus Schnabel, Ostkirchenexperte aus Jerusalem. „Sie haben auch denselben äthiopischen Ritus, den sie in der alt-äthiopischen Sprache Ge'ez feiern. Insgesamt steht die äthiopisch-katholische Kirche aber ganz im Schatten ihrer Mutterkirche.
Getrennte Katholiken
Sie ist die kleine Unbekannte unter den katholischen Ostkirchen: die äthiopisch-katholische Kirche – „Tagespost“-Serie (Teil IX). Von Oliver Maksan