Würzburg (DT) Wie Eltern-Kind-Beziehungen auf verschiedenen Vorstellungsebenen betrachtet werden können, hat der Würzburger Philologe Jochen Schultheiß kürzlich am Beispiel der Bekenntnisse des Kirchenlehrers Augustinus (354–430) veranschaulicht. Der Bischof von Hippo erlebte in seiner Erziehung zum einen den heidnischen Einfluss seines an weltlichen Idealen ausgerichteten Vaters, zum anderen den tiefen christlichen Glauben seiner frommen Mutter Monika. Bei der Jahresvollversammlung der Gesellschaft zur Förderung der Augustinusforschung in Würzburg charakterisierte Schultheiß die Familie daher für Augustinus als „Erfahrungsort“, durch den sich die Trennlinie des kulturellen Umbruchs der Spätantike gezogen habe.
Familienbande im Licht der Taufgnade
Der heilige Augustinus und die Generationenfrage. Von Regina Einig