Das katechetische Zauberwort für das starke Geschlecht lautet Freiheit. Drei Monate lang begeben sich gläubige katholische Männer dafür weltweit auf den geistlichen Parcours der Initiative Exodus 90. Um der Erneuerung der Kirche willen beginnen sie, sich vom 21. Januar an auf Ostern vorzubereiten. Die Maxime ist einfach: Frei werden von allem, was den Einzelnen daran hindert, Gott und den Nächsten mehr zu lieben. Dafür gilt es, schlechten Gewohnheiten und Abhängigkeiten den Kampf anzusagen.
Exodus 90 ist durchaus ein programmatischer Name
Exodus 90 ist durchaus ein programmatischer Name: Das alttestamentliche Buch Exodus schildert den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und den Bundesschluss am Sinai. Im angelsächsischen Raum erinnert der Begriff „exodus“ bibelfeste Zeitgenossen darüber hinaus an den Opfertod Jesu: Der Evangelist Lukas berichtet im Zusammenhang mit der Verklärung des Herrn, dass Mose und Elija von Jesu Ende (englische Bibelübersetzung: exodus) sprachen, das sich in Jerusalem erfüllen sollte (Lukas 9, 30–31).
Demgegenüber verweist die Zahl 90 auf die moderne Verhaltensforschung: 90 Tage braucht das Gewohnheitstier Mensch nach Auffassung erfahrener Psychologen, um sich umzustellen und eingeschliffene Verhaltensmuster zu überwinden.
Askese ist gefragt - Exodus 90 richtet sich ausschließlich an Männer
Um dem inneren Schweinehund Paroli zu bieten, ist Askese gefragt. Exodus 90 richtet sich ausschließlich an Männer – und das ist kein Zufall. Erstmals erprobte der amerikanische Geistliche Brian Doerr mit Seminaristen in einem der größten katholischen Seminare der Vereinigten Staaten – Mount St. Mary in Emittsburg im Bundesstaat Maryland – die neunzigtägige Vorbereitung auf Ostern in Kleingruppen.
DT
Wie Geistliche und Laien Exodus 90 als Richtschnur für den Aufstieg der Seele zu Gott erleben, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 17. Januar 2019.