Diesem Gebot stehen heute besondere Schwierigkeiten entgegen. Denn wir leben in einer Zivilisation, in der jährlich Unsummen ausgegeben werden für die Konsumwerbung, die darauf ausgerichtet ist, unser „Begehren“ zu entfachen und zu steigern. Das Streben, selber auch zu haben, was der andere sich leisten kann, oder den anderen noch durch den Erwerb prestigeträchtiger Güter zu übertreffen, wird durch die in allen Medien präsente Werbung in Gang gebracht und gehalten. Das Raffinierte ist dabei die Verknüpfung des Kaufaktes mit dem Erwerb seelisch-geistiger Werte, die mit dem Produkt selber gar nichts zu tun haben.
Exercitium: Eine Frage des Selbstschutzes
Welche Bedeutung das Besitzstreben für den Christen hat, hängt von seiner Prioritätensetzung ab. Das zehnte Gebot will den Menschen vor maßlosen Wünschen bewahren. Von Stephan E. Müller