Aus gegebenem Anlass greife ich zu einer französischen Biographie des Schriftstellers und Diplomaten François-René de Chateaubriand (1768–1848). Sie erschien 1982, verfasst von dem bekannten „Figaro“-Journalisten Jean d'Ormesson; ich hielt sie schon damals für Schund, nur heute soll sie mir einmal gute Dienste leisten. Nehmen wir eine beliebige Passage: „Niedergedrückt vom Alter, vom Leiden, vom Ruhm, trat der Vicomte de Chateaubriand, nachdem er die Pforte der Erdgeschosswohnung in der Rue de Bac geöffnet hatte, langsam ins Zimmer – unerschrocken, scharf, etwas griesgrämig und offenbar unsterblich –, wo Céleste ihn erwartete.“ Mit diesem Satz endet das dritte Kapitel.
Exercitium: Die gute Nachricht
Fake-News, frei erfundene Reportagen und fragwürdiges Feuilleton: Es ist Zeit, sich den Gauklern sowie dem medial gesteuerten Kult um Emotionen zu entziehen und einmal über die Wahrheit nachzudenken. Von Lorenz Jäger