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Evakuierung um jeden Preis

In diesem Monat jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. Nun beweisen Dokumente, der Vatikan plante die Evakuierung deutscher Juden nach der „Kristallnacht“. Von Michael Hesemann
Nuntius Pacelli - aus der Serie Jahrestage der Nazi-Diktatur
Foto: dpa | Eugenio Pacelli (vorn), Apostolischer Nuntius und spätere Papst Pius XII., blickte besorgt auf den Aufstieg Adolf Hitlers. 1933 schloss er mit dem Nazi-Regime das Reichskonkordat, das einzige außenpolitische Abkommen aus der NS-Zeit, das heute noch gültig ist und die Beziehungen zwischen Staat und Kirche festschreibt. Die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ von 1937 tadelte Verstöße der Nazis gegen das Konkordat.

Wie reagierte die Kirche, als in Deutschland in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hunderte Synagogen und Betstuben jüdischer Gemeinden brannten, jüdische Geschäfte geplündert und verwüstet, jüdische Mitbürger schikaniert, geschlagen oder gar ermordet wurden? Zu wenig, sagen die Kritiker. Ein großer, öffentlicher Protest blieb aus. Lediglich ein einziger Priester, Dompropst Bernhard Lichtenberg aus Berlin, prangerte die Pogromnacht in seiner Predigt am nächsten Tag an und betete fortan in der Hedwigskathedrale, keinen Kilometer von Hitlers Reichskanzlei entfernt, für die verfolgten Juden, bis ihn am 23. Oktober 1941 die Gestapo verhaftete.

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