Gegen die Hochzeit hatte sie sich von Anfang an gewehrt, doch ihr Vater, der Herzog der Republik Genua, ließ ihr keine andere Wahl: Am 10. Dezember 1602 heiratete Virginia Centurione im Alter von fünfzehn Jahren den wohlhabenden Gaspare Grimaldi Bracelli. Schnell zeigte sich, dass Bracelli nur auf dem Papier eine gute Partie war. Er spielte, trank und hatte Affären. Virginia kümmerte sich derweil um die Töchter der beiden, Lelia und Isabella, und hielt aus. Im Gehorsam gegenüber dem Vater und dem Sakrament der Ehe. Am 13. Juni 1607 jedoch hatte der Spuk ein Ende: Gaspare starb. Immerhin, so weiß es die Überlieferung, im Frieden mit Gott. Diese geistliche Versöhnung nach dem Lotterleben hatte seine junge Frau im hartnäckigen Gebet bewirkt.
Engagierte Witwe
Zum Gedenktag der heiligen Virginia Centurione Bracelli am 15. Dezember. Von Stefan Meetschen