Rom (DT) Bereits das neue Vorwort zur deutschen Ausgabe ist verwirrend: Da beschwert sich Autor Gianluigi Nuzzi seitenlang über die Tatsache, dass sein Hauptinformant, der päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele, nach der Enttarnung und Verhaftung in eine Zelle auf Vatikangebiet eingewiesen und dort zwei Monate festgehalten wurde. Normalerweise, so Nuzzi, würden gefasste Täter von den vatikanischen Sicherheitsbehörden nach der Feststellung der Personalien an die italienische Justiz übergeben und in Italien wandere wegen Diebstahls sowieso niemand ins Gefängnis, auch wenn er auf frischer Tat ertappt worden sei. Das mag stimmen.
Eine freche Täuschung des Lesers
Selten kam ein „Enthüllungsbericht“ so angeberisch daher und enttäuscht dann: Das „Vatileaks“-Buch von Gianluigi Nuzzi ist jetzt auf Deutsch erhältlich. Von Guido Horst