Die erste Hälfte der Reise des deutschen Papstes durch seine Heimat ist vorbei – und eine vorläufige Bilanz des Besuchs kann nicht an Berlin vorbeigehen, der entscheidenden, ersten Station. Die überregionalen Medien, aber auch die Berliner Tageszeitungen hatten sich das Ereignis nicht entgehen lassen. Die Hauptstadt selber aber, jenes Konglomerat aus dreieinhalb Millionen Menschen, aus Berlinern und Zugereisten, aus Deutschen und Ausländern, aus Heiden, Christen und Muslimen – diese Hauptstadt hat am Donnerstag Benedikt XVI. verschluckt so wie Rom, das Zentrum der römischen Weltmacht vor zweitausend Jahren, damals den Fischer Simon Petrus oder den Völkerapostel Paulus verschluckt haben mag.
Ein Jahrtausendereignis
Inmitten der postchristlichen Wüste Berlins wurde das Olympia-Stadion zum Dom und ließ das Mysterium der Kirche wieder ahnen. Von Guido Horst