Dem Beobachter der gegenwärtigen Debatte um die Frage nach der Beichte und Kommunion für Geschiedene, die in einer neuen Verbindung leben, fällt auf, dass das Augenmerk auf die Betroffenen unterschiedlich ausfällt, je nachdem, welche Position bezogen wird. Die Gegner einer solchen Zulassung haben gewichtige Argumente der Theologie und Tradition auf ihrer Seite. Auf der psychologischen Ebene finden bei Ihnen mehr die Opfer einer Scheidung, also die vom Partner Verlassenen Beachtung. Diese müssten im Falle einer Änderung der bisherigen Praxis mit ansehen, wie die durch Untreue entstandene neue Verbindung durch die Zulassung zur Beichte und Kommunion vor der kirchlichen Gemeinschaft legitimiert wird.
Die göttliche Barmherzigkeit lässt sich nicht dekretieren
Gedanken zur Sakramentenordnung anlässlich der bevorstehenden Bischofssynode. Von Christian Spaemann