Im zweiten Korintherbrief spricht der Apostel Paulus vom Schatz, den wir in irdenen Gefäßen tragen. Mit dem Schatz meint er das „Licht der Erkenntnis der Gottherrlichkeit im Antlitz Jesu Christi“ (4, 6), also die liebende Verbundenheit mit dem Herrn durch den Glauben, worin die Erlösung besteht. Das irdene Gefäß ist unser Leib, der ständigen Gefahren ausgesetzt ist. Wir können den Ausdruck aber auch auf unser Herz beziehen. Die Eigenschaft „irden“ weist auf die Zerbrechlichkeit hin. Unser Herz ist Versuchungen ausgesetzt. Unser Schatz ist nie ganz außer Gefahr. „Wer steht, sehe zu, dass er nicht falle“, schreibt Paulus deshalb im ersten Korintherbrief (10, 12).
Die geschändete Barmherzigkeit
Abschied von einer naiven Schriftauslegung: Warum die Liebe Gottes nicht zu verwechseln ist mit einer bedingungslosen Heilszusage. Von Pater Engelbert Recktenwald