Im Italienischen heißt das Gefängnis noch heute umgangssprachlich „galera“: eine Reminiszenz an jene Zeit, in der Schwerverbrecher zur Arbeit als Ruderer auf der Galeere verurteilt wurden. Sie wurden unter Deck an das schwere Ruder gekettet, das sie stundenlang bewegen mussten, und aßen und schliefen auch hier, unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen. Für die meisten kam die Verurteilung auf die Galeere einem Todesurteil gleich. Nur wenige Außenstehende stiegen in diese Hölle hinab, um den Galeerensträflingen Beistand zu leisten. Zu ihnen gehört der heilige Francesco De Geronimo, der im Neapel des späten 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts als Volksmissionar wirkte. Sein Gedenktag ist der 11. Mai.
11. Mai: Der Wochenheilige
Francesco De Geronimo
Eigentlich hatte Francesco De Geronimo davon geträumt, ein ganz anderes Schiff zu besteigen: ein Segelschiff, das ihn in den fernen Osten gebracht hätte. Von Claudia Kock