München (DT) Sie stammen aus der Mittelschicht und sind Pfarrer oder Lehrer. Gerade deshalb aber hassen sie alles Etablierte, alle tradierten Regeln in Gesellschaft, Religion und Kunst. Ihr Anliegen: Sozialkritik, ihr Mittel: emotionale Emphase. Nein, die Rede ist hier nicht von gewissen protestantischen und leider auch katholischen Pfarrern, die ihre Gottesdienste unter das Motto der Finanzkrise statt unter die Anwesenheit des Herrn stellen und die gemeinsam mit ihren Zuschauern – hier Gläubige genannt – spirituelle Krisen durch aufdringlich vertrauliche Gesten und Wohlfühlmusik lösen wollen. Die Rede ist vom „Sturm und Drang“, jener literarischen Bewegung, der auch der junge Johann Wolfgang von Goethe angehörte.
Der Schriftsteller warnt, der Hirte packt an
Erzbischof Reinhard Marx und Martin Mosebach diskutieren in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München