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Der Scharfsinn ist ein Meister aus Italien

Kardinal Giacomo Biffi spießt die Schwächen einer verweltlichten Schriftinterpretation mit Geist und Witz auf. Von Barbara Stühlmeyer

Mit dem Evangelium ist es so eine Sache. Denn dort stehen Sätze, die zwar schön klingen, aber nicht, wenn man selbst dran glauben muss. Zum Beispiel dieser: „Verkaufe alles, was Du hast und gib dein Geld den Armen.“ Das ist gewiss gut gemeint, aber eigentlich wollte Jesus an dieser Stelle doch nur darauf hinweisen, dass es ratsam wäre, hier und da mal ein wenig von seinem Reichtum abzugeben. Mitdenken und reflektieren sind wertvolle geistige Grundhaltungen. Und deshalb sind wir davon überzeugt, als mündige Christen selbst mitreden und denken zu dürfen und halten wir es keineswegs für richtig, einfach so zu glauben.

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