So sieht sie also aus – unscheinbar in einfaches Leder gebunden, gibt die Handschrift noch nichts von ihrer inneren Pracht preis. Die Besucherin sitzt ehrfürchtig, die Hände mit weißen baumwollenen Handschuhen angetan, vor dem 26 mal 16 Zentimenter messenden Manuskript in den heiligen Hallen der Handschriftenabteilung der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Seite für Seite blättert sie staunend um und wundert sich, wie die Kopisten des Mittelalters es wohl fertigbrachten, diese winzigen Buchstaben – zwei, drei Millimeter klein – so makellos zu Pergament zu bringen. Und die farbenprächtigen Miniaturen?
Den göttlichen Plan sichtbar werden lassen
Ein klösterliches Bilderbuch entziffert den Code der Schrift: Mittelalterliche Heilsspiegel veranschaulichen den Zusammenhang zwischen Altem und Neuem Testament