Papst Benedikt XVI. hat deutlich gemacht, dass den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils der Vorrang vor dem „Geist“ des Konzils gebührt. In seiner Weihnachtsansprache vor dem Kardinalskollegium und den Mitgliedern der Römischen Kurie hat er 2005 von den zwei Rezeptionsweisen des Konzils gesprochen und zwischen der „Hermeneutik der Diskontinuität und des Bruches“, die jene vertreten, die nicht nach den Konzilstexten und der Tradition, in der sie stehen, sondern nach dem „Geist“ des Konzils fragen, und der „Hermeneutik der Reform“ oder die „Hermeneutik der Kontinuität“ unterschieden, die er selbst vertritt und die auf die Konzilstexte zurückgreift.
Den Texten gebührt der Vorrang
Großer Gewinn: Peter Hünermanns Edition und Neuübersetzung der Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils. Von Harm Klueting