Der Satz Martin Luthers, die Ehe sei ein „äußerlich, weltlich Ding und weltlicher Obrigkeit unterworfen wie Kleider, Speise, Haus und Hof“, dieser Satz ist unselig, und so ist auch seine Wirkungsgeschichte. Denn er führte in der Konsequenz dazu, dass die staatliche Obrigkeit in das Vakuum eindrang, das man ihr freiwillig eingeräumt hatte. Und er führte auch dazu, dass von Gottes Wirken und Gegenwart in der Zivil-Ehe, die wir seit Bismarck genießen, kaum noch die Rede ist. Stattdessen darf man bei Eheschließungen auf dem Standesamt immer wieder den Gipfel säkularisierter Gutmenschenmoral aus dem Mund des Standesbeamten hören.
Das Wunder im Alltag
Alles andere als ein „weltlich Ding“: Warum die christliche Ehe so intensiv mit Gott zu tun hat. Von Klaus Berger