Kürzlich während der abendlichen Tischlesung im Kloster: ich horche auf, getroffen von einem Schriftwort, das ich bisher nie bewusst wahrgenommen hatte. „Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein?“ (Joh 7,15) Dabei hätte ich das Wort oft gut gebrauchen können, wenn ich versuchte, „gewöhnliche“ Christen zu motivieren, doch auch der lectio divina einen Platz in ihrem Glaubensleben einzuräumen. Darauf erhielt ich oft die Antwort: „Die Bibel ist mir zu schwer verständlich.
Credo: Sie gehört allen Christen
Jesus war kein Schriftgelehrter. Dennoch verstand er es, den Emmaus-Jüngern den Sinn der Schriften zu eröffnen. Von Bruno Rieder OSB