„Christus ist das Herzstück der Mission und des Lebens der Kirche, der Angelpunkt der gesamten Evangelisierung“, so Papst Johannes Paul II. in seiner Enzyklika „Redemptoris Missio“. Wer das Evangelium weitertragen will, kann dies also nur, wenn er in einer vertrauten Gemeinschaft mit Christus lebt. So wird er fähig, andere Menschen einzuführen „in das Geheimnis der Liebe Gottes, die zu einer persönlichen Beziehung in Christus ruft“ („Ad Gentes“, 13). Mit jemandem in inniger Beziehung sein kann ich nur, wenn ich ihn tiefgehend kenne und mit ihm in lebendigem Austausch stehe. Wie soll dies mit Christus möglich sein, wenn uns doch „ein garstiger, breiter Graben“ (G. E. Lessing) ...
Credo: Der Sprung über den Graben
Wer Christus im Evangelium finden will, darf nicht nur analysieren, sondern braucht ein hörendes Herz. Die „lectio divina“ verbindet beides: gründliches Textstudium und Offenheit für Gottes persönliches Wort. Von Bruno Rieder OSB