Im Juni 2010 berichteten die Medien, dass in den Vereinigten Staaten einige Kläger wegen der Missbrauchsfälle durch katholische Geistliche Wiedergutmachungen vom Papst verlangten und den Papst deswegen vor Gericht stellen wollten. Eine derartige Pressemeldung kann nur verstanden werden, wenn man weiß, dass in den Vereinigten Staaten – zurückgehend auf eine latente antikatholische Gesinnung und vordergründig unter Berufung auf die strikte Trennung von Kirche und Staat in der Verfassung – der Papst auch von Staatsrechtlern nur als religiöses Oberhaupt und nicht als souveränes Völkerrechtssubjekt angesehen wird.
Brücken schlagen für den Frieden
Weltkirche und internationale Konflikte im Focus: Welche Aufgaben hat die Diplomatie des Heiligen Stuhls? Von Michael F. Feldkamp