Otto Weiß ist einer der bekannten Unbekannten der deutschsprachigen Kirchengeschichtsschreibung. Bald zwei Dutzend Bücher, mit denen sein Name als Verfasser oder Herausgeber verbunden ist, eine jahrzehntelange Tätigkeit als Schriftleiter der historischen Zeitschrift des Redemptoristenordens, unzählige Aufsätze stehen auf der Haben-Seite. Wer sich in der deutschsprachigen Literatur zum Modernismus, jener innerkirchlichen Strömung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die die Kirche mit der Moderne in Beziehung zu setzen versuchte, informieren will, wird auf seinen Namen stoßen. Warum ein Mann mit diesem wissenschaftlichen Oeuvre es nicht auf einen deutschen Lehrstuhl geschafft hat, bleibt ein Rätsel.
Blick zurück – ganz ohne Zorn
Wenn sich Altes und Neues zusammenfügt: Die Lebensgeschichte des Historikers Otto Weiß in seinen eigenen Worten. Von Urs Buhlmann