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Bischofsnachfolge in St. Pölten: Schwarz folgt auf Küng

„Die Kirche ist dort am glaubwürdigsten, wo sie von Gott spricht“, sagt der neue Bischof im ersten Pressegespräch. Von Stephan Baier
Diözesanbischof Alois Schwarz von St. Pölten
Foto: foto-kuss@aon.at | Alois Schwarz ist neuer Diözesanbischof von St. Pölten.

Papst Franziskus hat am Donnerstag den Bischof von Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz (65), zum neuen Diözesanbischof von St. Pölten ernannt. Er folgt damit dem 77-jährigen Bischof Klaus Küng nach, der die Diözese St. Pölten – die die westliche Hälfte Niederösterreichs umfasst – seit 2004 leitet. Der gebürtige Vorarlberger Klaus Küng war von 1989 bis 2004 Bischof seiner Heimatdiözese Feldkirch. Er hat bereits im September 2015 gemäß dem Kirchenrecht dem Papst seinen altersbedingten Rücktritt angeboten.

Bischof Küng sagte in einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag in St. Pölten, er habe lange auf diese Entscheidung gewartet und freue sich, die Leitung der Diözese in jüngere Hände übergeben zu können. Bis zur Amtseinführung seines Nachfolgers Anfang Juli werde er die Geschäfte führen und dann wieder als Seelsorger in Wien wirken. Seine Arbeit in St. Pölten sei nicht einfach gewesen, doch hätten sich die „Heilungsprozesse“ in der Diözese positiv entwickelt. Nach der Amtsübernahme in St. Pölten werde das Kärntner Domkapitel einen Diözesanadministrator für die Diözese Gurk-Klagenfurt wählen, sagte Bischof Schwarz.

Schwarz berichtete, er sei über Mariazell – den bedeutendsten österreichischen Marienwallfahrtsort – von Klagenfurt nach St. Pölten angereist, um der Gottesmutter für die Bischofsjahre in Kärnten zu danken und um ihren Segen für die bevorstehende Aufgabe zu bitten. In 17 Jahren habe er die Glaubenskraft und religiöse Kultur im zweisprachigen Kärnten schätzen gelernt. Schwarz dankte seinem Vorgänger und bekannte sich zu einer „erfahrungsnahen Pastoral“. Die Pfarreien seien „Hoffnungsorte und letzte Nahversorger für die Seele“. Niederösterreich sei – ganz im Gegensatz zu Kärnten – darüber hinaus durch eine Vielzahl von Klöstern geprägt, die „Leuchttürme“ und „Mittelpunkte geistlichen Lebens“ seien. Er selbst wolle „eine offene Kirche leben und gestalten, mit Leidenschaft für Gott“, denn die Kirche sei dort am glaubwürdigsten, wo sie von Gott spreche, sagte Bischof Schwarz vor Medienvertretern.

Der gebürtige Niederösterreicher Alois Schwarz wurde am 14. Juni 1952 in Hollenthon in der Buckligen Welt geboren und am 29. Juni 1976 von Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Ab 1987 wirkte er als Leiter des Pastoralamtes der Erzdiözese Wien. 1996 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien. 2001 wurde Schwarz als Nachfolger von Bischof Egon Kapellari zum Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt, die geografisch mit dem Bundesland Kärnten deckungsgleich ist. In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Schwarz für Fragen von Pastoral und Evangelisierung, für Sozial-, Wirtschafts- und Umweltfragen sowie für Sport verantwortlich.

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