2009 jährt sich zum neunzigsten Mal ein Jahrestag, an dem im niederschlesischen Bergland eine jahrhundertealte Tradition aufgenommen und zur neuen Blüte geführt wurde. 1919 nämlich, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, mussten deutschsprachige Benediktinermönche ihr angestammtes Kloster Emmaus in Prag verlassen. Sie fanden eine neue Heimat in den Gebäuden der alten Zisterzienserabtei Grüssau, jetzt heruntergekommen und seit der Säkularisation von 1810 aufgegeben. Was sie fanden, waren Mauern mit der Tradition eines halben Jahrtausends, eine Barockarchitektur, die ihresgleichen suchte und sich fast fremdartig in die Landschaft des westlichen Riesengebirges eingefügte.
Bewegte Kirchengeschichte
90 Jahre Wiederbesiedelung der Abtei Grüssau – Eine Erinnerung an ein Zentrum der liturgischen Bewegung in Schlesien