„Das Hebräische kennt für das Verb ,beten‘ einen Reflexiv-Modus. In diesem Fall ist Gegenstand der Handlung derselbe Handelnde. Das bedeutet: Ehe der Mensch ins Gespräch mit Gott kommt, muss er sich selbst beobachten, über sich selbst urteilen.“ Diesen Worten von Rabbi Skorka stimmt der damalige Erzbischof von Buenos Aires zu. Jorge Bergoglio geht im vierten TV-Dialog Bergoglio-Skorka jedoch einen Schritt weiter: „Das Gebet ist kein Monolog, sondern ein Dialog. Die Antwort Gottes kann zwar jetzt oder später kommen. Zur Gebetshaltung gehört es aber, dass der Betende offen für eine Antwort ist.“ Liturgische Gebete seien eine gemeinschaftliche Form, sich dem Herrn zu öffnen.
Beten lehren, eine Aufgabe
Streiflichter auf die Heilige Schrift mit Papst Franziskus und Rabbi Skorka (Teil IV): Das Gebet von José García