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Australien: Missbrauchsanklage gegen Kardinal Pell zurückgezogen

Im Missbrauchsverfahren gegen Kardinal George Pell hat die Staatsanwaltschaft nach dem Tod eines Hauptzeugen eine von mehreren Anklagen gegen den Geistlichen zurückgezogen.
Kardinal George Pell vor Gericht
Foto: Stefan Postles (AAP) | Der australische Kurienkardinal George Pell verlässt am 06.10.2017 in Melbourne, Australien, eskortiert von Polizisten das Gericht, den Melbourne Magistrates Court.

Das berichten australische Medien am Freitag. Damian Dignan hatte im März 2016 in einem Interview die Ermittlungen gegen Pell ins Rollen gebracht. Er warf dem heute 76-Jährigen vor, ihn in den 1970er Jahren in einem Schwimmbad in Ballarat unsittlich berührt zu haben.

Der Vorwurf ist einer von mehreren, die gegen Pell erhoben wurden. Allerdings ist weder die genaue Zahl der Klagen noch deren Inhalt bislang veröffentlicht worden. Bei der Anklageerhebung im Juli 2017 betonte der Kardinal energisch seine Unschuld betont.

Für die Dauer des Verfahrens lässt Pell sein Amt als oberster Finanzverwalter des Vatikan ruhen. Am Montag beginnt vor einem Gericht in Melbourne eine vierwöchige Anhörung, an deren Ende über die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen Pell entschieden wird.

In Australien ist noch ein weiteres Verfahren gegen einen hochrangigen Kirchenvertreter anhängig. Erzbischof Philip Wilson (67) von Adelaide wird vorgeworfen, Missbrauchsfälle nicht bei der Polizei angezeigt zu haben.

KNA / jbj

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