Es liege „ein skandalöser Amtsfehler im theologischen Sinne vor“, meint der emeritierte Tübinger Dogmatikprofessor Peter Hünermann in der Herder Korrespondenz (3/2009) zur Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der „Priesterbruderschaft Pius X.“ durch den Papst. Ja, er geht sogar noch weiter und behauptet: „Dass die getroffenen Entscheidungen nichtig sind, ist unabdingbar.“ Hünermann stellt diesen Extrempositionen eine Darstellung der Geschichte der Traditionalisten seit dem Konzil voran. Unmittelbar nach dem Konzil habe der französische Erzbischof Marcel Lefebvre einige Aussagen des Konzils, die er auf der Kirchenversammlung noch alle gebilligt habe, „als häretisch abgelehnt“.