Vor hundert Jahren verlief der Weg zum Priestertum in der Regel sehr geradlinig. Die meisten besuchten ein Knabenseminar, traten nach dem Abitur in ein Priesterseminar ein und studierten an einer Hochschule oder Universität. Mit 24 Jahren traten sie an den Weihealtar, manche schon mit 23. Der Erste Weltkrieg brachte kurzzeitig eine Veränderung. Die Kriegsteilnehmer waren bei ihrer Weihe schon einige Jahre älter. Damals entdeckten die Orden die Spätberufenen und ermöglichten jungen Männern, die den Priesterberuf anstrebten, eine humanistische Ausbildung im Schnellverfahren und die Ablegung des Abiturs. Das Abitur stellte für manchen Spätberufenen eine hohe Hürde dar, die manche nicht bewältigten.
Auf Umwegen zum klösterlichen Ziel
Eine nicht alltägliche Berufungsgeschichte: Pater Wolfgang Buchmüller OCist schildert das Leben des Zisterziensers Alban Bunse. Von Ludwig Gschwind