Köln (DT) Ein junger Mann beugt sich ein Stück nach vorne, um das brennende Teelicht abzustellen, das er in der Hand hält. Die Stufen vor dem Altar im Hochchor des Kölner Domes sind voller Kerzen. Sein Blick wird vom Schein der Lichter nach oben gezogen und bleibt an dem kleinen runden Stück Brot hängen, das in dem kostbar verzierten Gefäß den Mittelpunkt des Raumes bildet. Eine ganze Weile verharrt der Mann in dieser Position. Vielleicht bittet er um etwas, vielleicht dankt er, vielleicht wird ihm auch bewusst, was das Fest eigentlich bedeutet, welches die tausend Farben und Töne des Kölner Weihnachtsmarktes und die überfüllten Geschäftsstraßen einläuten wollen. Vielleicht spürt er ein wenig, was es heißt, dass Gott Mensch geworden ist.
Abbild einer weltoffenen Kirche
Fünf Jahre Nightfever: Impressionen einer adventlichen Anbetungsnacht im Kölner Dom. Von Reinhild Rössler