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Amazon-Serie „Alex Rider“: Teenager-Spion wider Willen

Die britische Amazon-Serie „Alex Rider“ zeigt einen jungen Agenten, der eine mysteriöse Schule ausspioniert.
Titelbild zu "Alex Rider" - einem Spionagethriller
Foto: Amazon

Die seit dem Jahr 2000 erscheinende, bislang dreizehnbändige Jugend-Romanreihe „Alex Rider“ des englischen Schriftstellers Anthony Horowitz handelt von einem 17-jährigen Schüler, der wider Willen beginnt, für den britischen Geheimdienst zu arbeiten. Von den Romanen wurden weltweit etwa 20 Millionen Exemplare vor allem in Großbritannien und den Vereinigten Staaten verkauft. Die Jugend-Spionageromane hat nun Guy Burt als Serie adaptiert. Für die erste, von Sony Pictures Television produzierte Staffel, die bei Amazon Prime Video abgerufen werden kann, verfassten die Drehbücher Guy Burt und Anthony Horowitz selbst. Regie führen Andreas Prochaska und Christopher Smith.

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Die achtteilige Serie „Alex Rider“ orientiert sich am zweiten, 2001 veröffentlichten, Roman „Point Blanc“ (deutsch: „Das Gemini-Projekt“), dem die Vorgeschichte des Spions wieder Willen vorgeschaltet wird: Zu Beginn lebt der 17-jährige Alex Rider (Otto Farrant) nach dem Unfalltod seiner Eltern bei seinem Onkel Ian (Andrew Buchan) sowie bei der im Haushalt helfenden Jack Starbright (Ronke Adekoluejo). Er geht zu einer Londoner Schule zusammen mit seinem besten Freund Tom Harris (Brenock O'Connor), der unbedingt Filmregisseur werden will. Wohl deshalb trägt Tom immer und überall eine Wollmütze. Demgegenüber scheint Alex ein durch und durch normaler Schüler zu sein, der für die Mitschülerin Ayisha (Shalisha James-Davis) schwärmt.

Das Doppelleben des Onkels wird entdeckt

Doch das einfache Leben eines Schülers endet für Alex jäh, als sein Onkel Ian angeblich bei einem Autounfall stirbt. Der Teenager, der – wie sich bald herausstellen wird – bereits seit seiner Kindheit als Spion ausgebildet wurde, glaubt nicht an einen Unfall. Schnell findet Alex heraus, dass sein Onkel ermordet wurde. Dadurch entdeckt er auch, dass sein Onkel nicht das langweilige Leben eines Bankangestellten lebte, wie er immer vorgegeben hatte, sondern als Spion für eine streng geheime Organisation der britischen Regierung arbeitete.

Der Abteilungschef Alan Blunt (Stephen Dillane) klärt Alex darüber auf, dass sein Onkel Ian einem Hinweis auf der Spur war, die zu einer mysteriösen Schule namens „Point Blanc“ führte. Alex soll nun unter neuer Identität die Schule infiltrieren, die sich als veritable Festung hoch in den Schweizer Alpen befindet, um weitere Hinweise zu finden. Alex geht darauf ein, weil er die Mörder seines Onkels finden möchte. Gegen ihre anfängliche Ablehnung, ein Kind als Spion einzusetzen, wird Mrs. Jones (Vicky McClure) seine Führungsoffizierin. Die Mischung aus „Teenager-Film“ und Agententhriller schlägt sich etwa auch in den Bildern nieder. Die Kamera von Ben Wheeler taucht die Anfangsszenen in warme, helle Farben, die mit den düsteren Bildern der Spionagehandlung kontrastieren, in denen die Serie als Vorbilder sowohl die James-Bond- als auch die Jason-Bourne-Filme erkennen lässt. Die exklusiven Drehorte verleihen „Alex Rider“ einen hochwertigen Anstrich.

Der Thriller spricht auch Erwachsene an

Wegen des Teenager-Protagonisten, den Hauptdarsteller Otto Farant mit bemerkenswerter Tiefe darstellt, kann davon ausgegangen werden, dass sich „Alex Rider“ hauptsächlich an ein jüngeres Publikum richtet. Dennoch: Nicht nur die Inszenierung des Spionagethrillers, sondern auch die erst gegen Ende der ersten Staffel auftretenden Anklänge an den Transhumanismus sprechen ebenfalls ein erwachsenes Publikum an.

Kürzlich wurde bestätigt, dass die zweite Staffel von „Alex Rider“ bereits beschlossen ist. Die Dreharbeiten sollen Ende 2020 beginnen, so dass mit einer Ausstrahlung im Jahre 2021 gerechnet werden darf.


„Alex Rider“, Entwickler: Guy Burt, Regisseure: Andreas Prochaska, Christopher Smith, Großbritannien 2020, achtteilige Serie mit insgesamt 350 Minuten. Auf Amazon Prime Video.

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José García

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