Die Päpstin. Sie verkörpert Intuition, Weisheit und nicht zuletzt Weiblichkeit. Auf dem Kopf trägt sie eine perlenbesetzte päpstliche Tiara, in der Hand hält sie den Schlüssel Petris. Ihr Körper ist in einen goldenen Mantel aus Brokat gehüllt. Der Päpstin begegnet die Protagonistin des 15-minütigen Films, der die Dior Haute Couture Frühling/Sommerkollektion in Szene setzt, gleich zu Beginn ihrer Reise in dem "Tarot-Schloss". Dies kommt nicht von ungefähr, hat die junge Frau doch eingangs bei der Kartenlegerin die Päpstin-Karte gezogen. Bei ihrer Erkundung des mittelalterlich anmutenden Schlosses stößt sie auf weitere symbolhafte Gestalten: den Narren, die Gerechtigkeit, den Gehängten oder den Stern — allesamt Wahrsagekarten des Tarots.
Religiosität
Eine Generation verliert sich in Fast-Food-Esoterik
Tarot-Karten, Horoskope und Energiesteine boomen unter jungen Leuten und zeigen: Trotz vermeintlicher Rationalität und vorgeschobener Wissenschaftlichkeit ist eine Sehnsucht nach dem Übernatürlichen, Mystischen und letztlich nach einer personalen, transzendenten Rückbindung des Seins, ungebrochen.